Corona und die zwischenmenschliche Kommunikation

Corona und die zwischenmenschliche Kommunikation

Bereits im März 2020, am Anfang der Corona-Krise also, machte man sich Gedanken über die Versorgungssicherheit – die Regierung musste die Versorgung der Bevölkerung mit Schutzmasken und Krankenhausbetten, die Bürger die eigene Eindeckung mit Nudeln und Toilettenpapier sichern. Nachdem die Grundbedürfnisse der unter Kontrollverlust Leidenden befriedigt waren und man irgendwann keine Pasta mehr sehen konnte, wurde allmählich klar, dass wir eines unserer tiefsten Grundbedürfnisse außer Acht gelassen hatten: das Verlangen nach Nähe zu unseren Mitmenschen. Zwar hat manch so einem das abrupte Herunterfahren jeglicher Lebensbereiche etwas Ruhe und lang ersehnte Zeit für sich beschert. Nur ein paar Wochen später jedoch sehnte man sich nach Wärme seiner Mitmenschen, welche digitale Medien nicht im Stande sind zu ersetzen – nicht umsonst entstand der Trend, Bäume zu umarmen.

Der lebendige Kontakt bleibt also die dem Menschen zuträglichste Form der Interaktion, die Corona -Zeit brachte dennoch eine interessante und unerwartete Entwicklung mit sich. Sie vereinte nämlich die digitalen Vorreiter und diejenigen, die sich bis dato aus verschiedenen Gründen scheuten, moderne Kommunikationstechnologien zu nutzen. Der digitale Fortschritt hat für viele seinen Schrecken verloren und moderne Medien für immer mehr Menschen Alltag werden lassen, so wie einst das Telefon. Andererseits lernen viele der „digital natives“ und deren Gleichgesinnten ganz sicher wieder die Vorzüge des ursprünglichen sozialen Miteinanders wertschätzen. Eines Miteinanders ohne stockende Bilder und unterbrochenen Ton, dafür mit Getränken und Umarmungen!

Eine Ko­lum­ne von Talya / Politikwissenschaftlerin aus Poll