Köln verhängt Badeverbot im Rhein: „Der Rhein ist kein Freibad (mehr)“
Köln zieht die Reißleine: Baden im Rhein verboten
„Der Rhein ist kein Freibad.“ – Mit dieser klaren Botschaft hat die Stadt Köln ein generelles Badeverbot im Strom verhängt.
Seit dem 17. September 2025 gilt: Wer sich weiter als knöcheltief ins Wasser wagt, verstößt gegen die neue Stadtordnung – und riskiert Bußgelder von bis zu 1.000 Euro.
Ein Fluss mit tödlicher Anziehungskraft
Die Stadt begründet diesen Schritt mit einer Serie tragischer Badeunfälle. Immer wieder unterschätzen Menschen die unsichtbaren Gefahren des Rheins: tückische Strömungen, Sogwellen von Schiffen und plötzliche Wasserbewegungen, die selbst geübte Schwimmer mitreißen. „Die Risiken sind nicht kalkulierbar“, warnt die Stadt – auch und gerade in Ufernähe.
Konsequente Regeln und harte Strafen
Konkret bedeutet das Verbot: kein Verweilen im Wasser über Knöchelhöhe. Der Ordnungsdienst wird vor allem an heißen Tagen Präsenz am Rheinufer zeigen, unterstützt von DLRG und Wasserschutzpolizei. Flankierend starten Kampagnen, die aufklären und sensibilisieren sollen. Wer die neue Regel ignoriert, zahlt künftig zehnmal so viel wie früher – bis zu 1.000 Euro Strafe statt 100.
Streit um Freiheit und Sicherheit
Für Befürworter steht der Schutz von Menschenleben über allem. Für Kritiker bedeutet das Verbot einen tiefen Einschnitt in die Freiheit am Rhein. Auch die Umsetzung wirft Fragen auf: Kann die Stadt wirklich alle Uferbereiche kontrollieren? Und wie eindeutig ist die Grenze „knöcheltief“ im Alltag zu bestimmen?
Ein Blick über den Tellerrand
Andere Metropolen zeigen unterschiedliche Wege:
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Amsterdam setzt auf abgetrennte Schwimmbereiche.
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London verbietet in weiten Teilen, bietet aber attraktive Alternativen.
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Sydney setzt auf Hightech-Überwachung und umfassende Aufklärung.
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In Bayern und Österreich schaffen bauliche Lösungen sichere Badestellen.
Zwischen Verbotskultur und Verantwortung
Köln will nun prüfen, ob stadtnah sichere Badestellen ausgewiesen werden können – etwa an Seen. Damit bleibt die Hoffnung, dass das Verbot kein Dauerstempel auf der Rheinlandschaft wird, sondern ein Schritt zu mehr Sicherheit und gleichzeitig neuen, kontrollierten Freizeitmöglichkeiten.