Corona-Krise als Motor der Entwicklung?

Corona-Krise als Motor der Entwicklung?

Der Klimawandel ist wegen der Corona-Pandemie kurzzeitig in den Hintergrund gerückt, das Thema wurde jedoch unter verschiedenen Blickwinkeln immer wieder aufgegriffen. Mal war es die pflichtbewusst vorgetragene Idee, dass die Finanzhilfen doch auch in die Gestaltung umweltfreundlicher Produktion fließen könnten. Dann hieß es, die Luftqualität sei besser geworden, später auch wieder nicht. Dieses kurze „Nicht“ wurde von manch so einem aufgegriffen, um Dieselfahrverbote zu kritisieren. Die Rufe der Wissenschaftler, dass man für Schlussfolgerungen verschiedene Faktoren berücksichtigen müsse, verschwanden im Rauch der an Geschwindigkeit gewinnenden Diskussion über die tatsächliche Umweltschädlichkeit der Dieselfahrzeuge und über Kaufprämien für neue Verbrennmotor-Autos. Dabei sollte man sich vielleicht gerade jetzt an die Visionen von Rudolf Diesel –  Erfinder des gleichnamigen Motors – erinnern. Bei dessen Entwicklung wurde er von seinen Zukunftsvorstellungen vorangetrieben. Jetzt, 100 Jahre später, können wir uns ein Beispiel daran nehmen und die Chance nutzen, die zur Verfügung stehenden Ressourcen in innovative, klimaschonende und sozialverträgliche Mobilitätsmodele zu investieren, anstatt uns in alter Sicherheit zu wiegen.

Die gegenwärtige Krise wird vielerlei Veränderungen nach sich ziehen, so viel ist klar. Es liegt in unseren Händen, diesen Wandel nachhaltig zu gestalten.

Eine Ko­lum­ne von Talya / Politikwissenschaftlerin aus Poll